UNIVERSITÄTSHAUTKLINIK

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Geschichte der Hautklinik

Aus der Festschrift 100 Jahre Hautklinik

Hautklinik 1813, Archiv Schmietendorf

Haut- und Geschlechtskranke - vorwiegend im 19. Jahrhundert Syphilis, Krätze und vor allem andere Hautinfektionen - gehörten zum Patientenkollektiv, welches schon in den Anfängen des Magdeburger Altstadtkrankenhauses 1817 dort Aufnahme fand. Stets gab es eine Abteilung für Syphilis und Krätze in der damals in 2 Abteilungen aufgeteilten Medizin, nämlich einer für Innere Medizin und einer für Äußere Medizin (Chirurgie). Aber erst 1906 wurde die Klinik für Dermatologie und Venerologie unter ihrem ersten Chef Prof. E. Schreiber, der aus Göttingen nach Magdeburg gekommen war, selbständig. Dieser war auch über viele Jahre Ärztlicher Direktor des Altstadtkrankenhauses und betrieb im besonderen die Gründung der neuen Städtischen Kliniken am Standort Sudenburg. Schreiber und Stühmer, letzterer später Ordinarius in Freiburg, gehörten zu den allerersten, die das neue Medikament Salvarsan bei der Syphilis  
1910 austesten konnten. Prof. C. Lennhoff folgte Schreiber nach und leitete die Klinik von 1920 bis 1933 und hatte den von Schreiber initiierten Neubau der Hautklinik weiterbetrieben und konnte das neue im Bauhausstil errichtete Gebäude (Haus 15) am Standort Sudenburg 1931 beziehen. Dieser stand er aber wegen der Verfolgung durch die Nazis nur bis zur Machtergreifung 1933 vor, arbeitete einige Jahre noch in der Niederlassung, bevor er über Norwegen nach Schweden emigrieren musste und dann am Karolinska Institut in Stockholm weiter arbeiten konnte.

Die Klinik wurde dann unter Dr. E. Strache weitergeführt und 1949 an den aus Greifswald kommenden Prof. Harry Braun übergeben. Dieser konnte die während der Kriegszeiten seit 1939 nach Lostau ausgelagerte Hautklinik nach einem kleinen Zwischenaufenthalt in Buckau in das Müller\'sche Siechenhaus am Standort Sudenburg wieder zurückholen, wo die Hautklinik auch heute noch ihr Zuhause hat. Prof. Braun wurde nach Leipzig berufen, ihm folgten 1963 Prof. W. Höfs und 1978 Prof. K. Schlenzka nach. 1990 leitete der auch vielen Magdeburgern bekannte Prof. K.-H. Kühne, zugleich auch Präsident des Roten Kreuzes in Sachsen-Anhalt, die Klinik, die er 1994 an den aus Berlin berufenen Direktor Prof. Harald Gollnick übergab.
Die Magdeburger Universitäts-Hautklinik versorgt ein großes Einzugsgebiet, nämlich die Stadt Magdeburg und ihr Umland sowie die Nordhälfte Sachsen-Anhalts; über 15 % der Patienten kommen inzwischen aus Ost-Niedersachsen und West-Brandenburg. Die Klinik bietet das gesamte Spektrum der Haut- und Geschlechtskrankheiten in Diagnostik und Therapie einschließlich ihrer Spezialgebiete, wie der Allergologie, Venenheilkunde und Andrologie, an. Die Hälfte ihrer Patienten sind operative und Tumorpatienten, da die Klinik ein Onkologisches Kompetenzzentrum für das Fachgebiet darstellt. Die Forschungsleistungen der Klinik sind insbesondere auf die Krebserkennung und -behandlung, die Schuppenflechte, Neurodermitis, die Akne, spezielle Formen des Haarausfalles und Immunologie der Entzündung gerichtet, angelehnt an den Forschungsschwerpunkt Molekulare Medizin der Entzündung der Medizinischen Fakultät. Klinische Forschung mit Untersuchung von neuen Behandlungsmethoden sind eine weitere Spezialität, die sowohl den Hautkrebs, die Schuppenflechte, Neurodermitis und Hautinfektionen betrifft. Inzwischen wurde eine Forschungsfirma im Zenit-Gebäude, die SkinSysTec GmbH gegründet. Die besondere Leistungsfähigkeit und vor allen Dingen Qualität der Klinik wurde gerade vor einer Woche auf die Probe gestellt. Sie hat ein Qualitätsmanagementaudit bestens bestanden, womit die Klinik als erste im Universitäts-Klinikum nach der ISO EN 9001:2000 akkreditiert werden wird. 

 

Leiter der Klinik für Haut- und Geschlechtskrankheiten Magdeburg


1906–1911 Priv.-Doz. Dr. Ernst Schreiber (Internist)
1.Abteilung für Haut- und Geschlechtskrankheiten an der Medizinischen Klinik des Städtischen Krankenhauses
Magdeburg-Altstadt


1911–1920 Prof. Dr. Ernst Schreiber
Abteilung für Haut- und Geschlechtskrankheiten im Städtischen Krankenhaus Magdeburg-Sudenburg, Leiter der Medizinischen
Klinik und Ärztlicher Direktor des Krankenhauses


1920–1931 Dr. Carl Lennhoff (Dermatovenerologe)
Städtische Hautklinik Magdeburg-Altstadt


1931–1933 Dr. Carl Lennhoff
Städtische Hautklinik Magdeburg-Sudenberg (Neubau)


1933–1948 Dr.Egbert Strache
Städtische Hautklinik Magdeburg-Sudenburg, 1939 ausgelagert
in die Lungenheilstätte Lostau bei Magdeburg


1949–1963 Prof. Dr. Harry Braun
Städtische Hautklinik Magdeburg, 1952 Rückgliederung zum Krankenhaus Magdeburg-Sudenburg in das ehem. Müllersche
Siechenhospital, ab 1954 Klinik der Medizinischen Akademie Magdeburg


1963–1978 Prof. Dr.Wolfgang Höfs
(1967–1970 Rektor der Medizinischen Akademie Mageburg)


1978–1990 Prof. Dr. Klaus Schlenzka
(1979–1987 1.Prorektor der Medizinischen Akademie Magdeburg)


1990–1994 Prof. Dr.Karl-Henry Kühne
Kommissarischer Direktor


1994-2015 Prof. Dr. Harald Gollnick
Klinik für Dermatologie und Venerologie der Medizinischen Fakultät
der Otto-von-Guericke-Universität (nach Auflösung der Medizinischen Akademie 10/93)


seit 1.10.2015 Prof. Dr. Thomas Tüting
Universitätshautklinik, Universitätsmedizin Magdeburg

 

modifiziert nach: Karl-Henry Kühne: Zur Geschichte der Dermatologie und Venerologie in Magdeburg 1906–1997. In: Hautarzt. 50/1999. S. 299–304, doi:10.1007/s001050050907

Bild: Archiv H. Schmietendorf, Magdeburg

Letzte Änderung: 17.12.2018 - Ansprechpartner:

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